Beispiel Unternehmen

Intro

Klimaschutz und Klimatransition in der Unternehmenskommunikation

Der Faktor Glaubwürdigkeit

Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Heute steht jedes Unternehmen in der Verantwortung Emissionen konsequent zu reduzieren, um die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Die zielgruppengerechte Vermittlung von Aktivitäten für den Klimaschutz und ein glaubwürdiger Dialog über den Veränderungsprozess hin zu nachhaltigem Wirtschaften ist damit ein wichtiger Teil der Unternehmenskommunikation geworden.

41%

Nur 41 % trauen der Wirtschaft zu, dass sie sich ehrlich zum Klimawandel und nötigen Gegenmaßnahmen äußert.

Der Edelman Trust Barometer Special-Report 2022 zum Thema „Vertrauen und Klimawandel“ hat gezeigt: Der Wirtschaft wird in Sachen Nachhaltigkeit weniger vertraut als Regierungen, NGOs oder anderen Institutionen. Die Öffentlichkeit hat den Eindruck, dass Unternehmen Versprechen machen, die sie nicht halten. Fast zwei Drittel der insgesamt 14.000 Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen ihre Klimazusagen höchstens mittelmäßig einhalten. Besonders CEOs gehören zu den am wenigsten vertrauenswürdigen Klimasprecher*innen. (1)

Die Ergebnisse des Edelman Trust Barometer Special-Report 2022 sind beunruhigend, eröffnen aber auch Chancen. Wer jetzt handelt, kann beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen und sich vom Wettbewerb abheben. Mit dem Schließen von Informationslücken wird das Vertrauen der Verbraucher*innen, Stakeholder*innen und Mitarbeiter*innen nachhaltig (zurück) gewonnen. Es gilt, die Potenziale der Klima-Kommunikation voll auszuschöpfen.

  • Unternehmen genießen in der Öffentlichkeit wenig Glaubwürdigkeit, wenn es um ihre Klimaschutzaktivitäten geht.
  • Eine Aufgabe der Klima-Kommunikation ist es deshalb, mehr Vertrauen zu schaffen.
  • Durch das Schließen von Informationslücken, können die Potenziale der Klima-Kommunikation voll ausgeschöpft werden.
  • Im Klima-Kommunikations-Check untersuchen wir die Klima-Kommunikation von Unternehmen auf ihre Fähigkeit hin, als glaubwürdig wahrgenommen zu werden und leiten daraus Ansatzpunkte für die Kommunikation ab.

Der „2022 Edelman Trust Barometer Special Report Trust And Climate Change“ wurde im Herbst 2022 in 14 Märkten weltweit mit 14.000 Befragten durchgeführt. Edelman ist eine global tätige Kommunikationsagentur.

Jetzt die Potenziale einer gelungenen Klima-Kommunikation heben

Die Öffentlichkeit sucht nach Lösungen und Informationen, denen sie vertrauen kann und die sie versteht.

Prozentsatz von 14.000 Befragten über 14 Länder hinweg, die folgenden Aussagen zustimmen:

49 %

„In den Medien wird zu wenig über Lösungen für den Klimawandel berichtet.“

60 %

„Es ist zu schwierig, vertrauenswürdige Informationen über den Klimawandel zu finden.“

45 %

„Es ist fast unmöglich, Informationen über den Klimawandel zu finden, die ich leicht verstehen kann.“

Analyse

Einleitung

Der Klima-Kommunikations-Check

Klima-Kommunikation untersuchen und bewerten

Wie gelingt eine glaubwürdige Klima-Kommunikation? Kommunikationsexpert*innen wie wir haben in verschiedenen Untersuchungen herausgefunden, dass neben eines sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützenden Narratives, auch die Überprüfbarkeit und Vergleichbarkeit der Klimaschutzaktivitäten eine große Rolle spielen.

Die Öffentlichkeit ist zunehmend sensibel für „Green Washing“ – robuste Daten und Quellen sind heute und in Zukunft unverzichtbar*. Aber die Veröffentlichung von überprüfbaren Zahlen und Fakten allein macht noch keine erfolgreiche Klima-Kommunikation aus. Ohne eine Darstellung der Herausforderungen und Lösungen, die von den verschiedenen Zielgruppen verstanden wird, stellen sich keine positiven Effekte ein.

Auch der Stellenwert, den der Klimaschutz im eigenen Unternehmen einnimmt, entscheidet darüber, ob die Klima-Kommunikation als glaubwürdig wahrgenommen wird. Die organische Distribution der Inhalte gibt Auskunft, wie relevant die Aktivitäten und die Kommunikation für andere ist.

Die Europäische Union will zukünftig Verbraucher*innen vor irreführenden Umweltaussagen schützen und sie dazu zu befähigen, eine aktive Rolle im ökologischen Wandel zu spielen. Am 30.03.2022 hat die EU-Kommission die sogenannte „Green Claims Richtlinie“ vorgestellt.

In einer Kurzanalyse untersuchen wir die Klima-Kommunikation Ihres Unternehmens in 5 verschiedenen Bereichen:

• Narrativ
• Transparenz
• Verständnis
• Relevanz
• Reichweite

Dafür haben wir einen Katalog von Fragen entwickelt. Im Vordergrund der Analyse steht, inwiefern die Kommunikation als glaubwürdig wahrgenommen werden und vertrauensstiftend wirken kann. Daraus ergeben sich Potenziale für die weiterführende Klima-Kommunikation.

Analyse

Sektion 1 – Narrativ

Sektion 1/5

Narrativ: Klimaziel und Klimastrategie

Narrativ 1/5
Wird in der Kommunikation ein Klimaziel (Emissionsreduktionsziel) genannt?

Es wird ein Klimaziel mit Reduktionspfad kommuniziert. Der Reduktionspfad wird aber noch wenig detailliert dargestellt.

Narrativ 2/5
Stützen sich aktuelle oder angekündigte Aussagen zum Klimaziel auf eine anerkannte wissenschaftliche Methode?

[...] kommuniziert für das Klimaziel und den Reduktionspfad die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern. Das Unternehmen […], mit dem die Klimawirkung und das verbleibende Emissionsbudget ermittelt wurde, wird namentlich genannt. Die Methodik ist wissenschaftsbasiert. Neben […] wird ein weiterer Carbon Accounting Partner [...] erwähnt, mit dem Reduktionspfade und -szenarien erstellt wurden.

Narrativ 3/5
Wird eine Klimastrategie (Positionierung) in Bezug auf das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens kommuniziert?

[...] bekennt sich zum 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens, zeigt aber noch wenig nachvollziehbar, ob die ergriffenen Klimaschutzmaßnahmen auch wirklich im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel stehen. Verbraucher*innen, Stakeholder*innen oder (zukünftige) Mitarbeiter*innen erhalten keinen Nachweis darüber, ob die unternehmerische Strategie auf das Paris-Ziel einzahlt.

Infobox

Klimaneutral bis 2050 kann alles oder nichts sein!

Wollen wir als globale Gesellschaft die Erderwärmung auf 1,5°C begrenzen, muss der CO2-Austoß lange vor 2030 deutlich sinken. Der Weg hin zu Net Zero bestimmt, ob wir das Ziel erreichen oder darüber hinausschießen. Denn der Klimawandel entsteht durch die kumulierte Menge an Emissionen über die Zeit. Deshalb ist es so wichtig, unternehmerisches Handeln jetzt auf seine 1,5°C-Konformität zu prüfen.

Narrativ 4/5
Welche Strategie wird für den Weg in Richtung Net Zero* aufgezeigt? Oder anders gesagt: Welches Narrativ bildet den Schwerpunkt der Kommunikation – Net Zero durch Kompensation oder Transition*?

[...] berichtet Klimaneutralität durch die Kompensation von Emissionen über hochwertige Klimaschutzzertifikate – äußert sich allgemein aber differenziert zu Klimaschutzzertifikaten und hinterfragt das Vorgehen. Gleichzeitig werden Maßnahmen kommuniziert, die einen Wandel in Richtung eines transitorischen Narratives ankündigen. [...] spricht von einem ganzheitlichen Klimamanagement. Bei der Emissionsreduktion wird ein mehrstufiger Ansatz verfolgt: [...]. Der vormalig verwendete Begriff [...] wurde durch [...] ersetzt. Ein Reduktionspfad, der sich an den Anforderungen der Science Based Target Initiative orientiert, wird in der Kommunikation erwähnt.

Narrativ 5/5
Werden die Klima-Claims in der Kommunikation durch konkrete, kommunizierte Maßnahmen untermauert?

Der Klima-Claim „klimaneutral“ wird durch konkrete, nachvollziehbare Maßnahmen gestützt. Für den Claim „klimaneutral“ gilt mehr denn je ein Green Washing-Risiko. [...] nutzt keine weiteren klar identifizierbaren Klima-Claims. In der Kommunikation wird die Haltung des Unternehmens deutlich: Klimaschutz ist nur über eine Emissionsreduktion in der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen.

*Proklamierte Klimaneutralität durch Kompensation von Emissionen mittels Ausgleichsprojekten oder durch eine reale Dekarbonisierung des Geschäftsmodells – ein großer Unterschied
Infobox

Klimaziele deutscher Unternehmen

Exkurs

Die Carbon Bubble

Kohlenstoffblase: Das Verhältnis zwischen den CO2e-Emissionen durch die Verbrennung globaler fossiler Rohstoffvorkommen und der Menge an Emissionen, die unter Einhaltung des 1,5°C-Ziels ausgestoßen werden dürfen

Befinden sich die globalen Finanzmärkte in einer Kohlenstoffblase? Ein aufsehenerregender Bericht der Organisation Carbon Tracker (1) legt dies Nahe.

Die Logik ist einfach: Die Geschäftsmodelle der Weltwirtschaft, der Wert der Unternehmen und Wirtschaftsgüter, basieren in hohem Maße auf der Nutzung fossiler Brennstoffe. Das Ausschöpfen dieser Ressourcen würde allerdings ein Vielfaches der Emissionen erzeugen, die noch ausgestoßen werden dürfen, wenn die Globale Erwärmung auf unter 2°C begrenzt werden soll. Wenn also globale Märkte auf Ressourcen basieren, die eigentlich gar nicht zur Verfügung stehen, sprechen wir von einer Blase und hohen Risiken. Sie ist gigantisch: potenzielle 2.795 Gt CO2e aus den aktuell bekannten fossilen Rohstoffvorkommen (2) vs. 420 Gt CO2 verfügbarem Emissionsbudget ab 2022 (3). Durch den drohenden Wertverlust sprechen wir von Stranded Assets: ökonomisch, physisch und regulatorisch gestrandet. Ein Risiko, dem sich alle Wirtschaftsbeteiligten stellen müssen.
Die Ergebnisse des Edelman Trust Barometer Special-Report 2022 sind beunruhigend, eröffnen aber auch Chancen. Wer jetzt handelt, kann beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen und sich vom Wettbewerb abheben. Mit dem Schließen von Informationslücken wird das Vertrauen der Verbraucher*innen, Stakeholder*innen und Mitarbeiter*innen nachhaltig (zurück) gewonnen. Es gilt, die Potenziale der Klima-Kommunikation voll auszuschöpfen.

(1) carbontracker.org
(2) Potsdam Institute for Climate Impact Research
(3) ipcc.ch

Analyse

Sektion 2 – Transparenz

Sektion 2/5

Transparenz: Überprüfbarkeit und Vergleichbarkeit

Transparenz 1/5
Werden erhobene Emissionen kommuniziert? Wie vollständig sind diese?

[...] erhebt und kommuniziert vollständige Emissions-Daten für Scope 1,2 und 3, inklusive Aufteilung der Scope 3-Emissionen auf die unterschiedlichen Bereiche. Auf der Corporate Website wird der Partner für die Erhebung der Emissionen nicht genannt – jedoch im Nachhaltigkeitsbericht 2021 mit detaillierter Erläuterung der Berechnungsmethodik.

Transparenz 2/5
Werden die Emissionsdaten und ggf. Klimaneutralität von einem Dritten bestätigt und das Prüfinstitut genannt?

Emissionsdaten wurden von [...] geprüft und bestätigt. Das Zertifikat ist auf der Corporate Website öffentlich einsehbar.

Transparenz 3/5
Das Klimaziel* und das Reduzieren von Emissionen sind meist Versprechen, die in der Zukunft liegen. Wird transparent und nachvollziehbar über den Fortschritt kommuniziert?

[...] veröffentlicht seit 2021 einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem Emissionsdaten kommuniziert werden. Das Jahr 2021 wurde als Basisjahr gewählt, um bei der künftigen Reduktionsmessung Vergleichbarkeit herzustellen. Von diesem Zeitpunkt an, wird der Fortschritt voraussichtlich nachvollziehbar.

Transparenz 4/5
Sind die formulierten Anstrengungen zum Klimaschutz oder das Klimaziel* über einen längeren Zeitraum gleich oder wurde nachjustiert?

[...] hat die Kommunikation seiner Klimaanstrengungen dahingehend verändert, dass in Zukunft nicht mehr nur Klimaneutralität durch Kompensation erreicht werden soll. Es wurde ein Klimaziel und ein ambitioniertes Klimamanagement mit Ausrichtung auf das 1,5°C-Ziel formuliert.

Transparenz 5/5
Über welche wichtigen klimabezogenen Themen wird nicht kommuniziert?

[...] veröffentlich ein Klimaziel und einen Redaktionspfad. Unklar bleibt, wie das Unternehmen den CO2-Footprint in Zukunft steuert (neben dem Bezug von grünem Strom). Ob das Erreichen der Emissionsreduktion mit der Vergütung des Managements in Verbindung steht, wird nicht kommuniziert. Fortschritte in der Emissionsreduktion werden an verschiedenen Stellen erwähnt, sind aber (seit 2021) noch nicht linear und an einem Ort dargestellt.

*Ein Klimaziel ist noch keine Klimastrategie: Letztere besteht aus geplanten, machbaren und finanzierten Maßnahmen, deren Wirkung in Summe eine Erreichung des Ziels sicherstellen.

Infobox

Green Hushing? Man kann nicht nicht kommunizieren

Grüne Themen werden in der Unternehmenskommunikation aus Angst vor kritischen Stimmen oder einem Shitstorm zunehmend unterschlagen. Dieses Phänomen belegt eine Studie des Carbon Disclosure Projects: Über die Hälfte der Unternehmen, die angeben, eine 1,5-Grad kompatible Klimastrategie erarbeitet zu haben, veröffentlichen diese nicht beziehungsweise haben kein Feedbacksystem mit ihren Stakeholdern etabliert (1). Die Sorge vor Gegenwind ist zu groß. Doch klar ist auch: Man kann nicht nicht kommunizieren. Das heißt, auch das gezielte Weglassen von Inhalten sendet eine Botschaft, die heute nicht mehr übersehen wird.

Kein Weg führt um Transparenz herum: Die europäische Regulatorik fordert mit der Corporate Sustainability Reporting Directive von Unternehmen explizit offenzulegen, inwieweit ihr Geschäftsmodell vereinbar ist mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Nicht nur dies, sondern „… zu der Art und Weise, einschließlich Durchführungsmaßnahmen und zugehörigen Finanz- und Investitionsplänen …“ (Artikel 19a)

Exkurs

Messen in der gleichen Einheit wie das Ziel

Welche Messgröße wird nicht in der gleichen Einheit gemessen wie das Ziel? Die Bedeutung des abgebildeten Schildes ist uns allen klar: Die Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde soll nicht überschritten werden. Was benötigt also jemand, damit er oder sie dieses Ziel auf der Fahrt übers Firmengelände einhalten kann? Natürlich einen Tachometer, der die Geschwindigkeit in Kilometern pro Stunde anzeigt. Ohne dieses Messwerkzeug ginge es nur „nach Gefühl“; Meilen pro Stunde wären genauso nutzlos wie der Drehzahlmesser des Motors, Newtonmeter oder Kilowattstunden.

Das Pariser Klimaziel ist ein Grad-Ziel. Höchste Zeit, dass die Akteure der Wirtschaft ihre Klima-Zielerreichung in °C messen und steuern. Beispielsweise mit dem X-Degree Compatiblity (XDC) Model des Frankfurter Climate Tech Pioniers right° (1).

Schild an der Hofeinfahrt von coool: ein Ziel einhalten kann nur, wer in der gleichen Einheit misst und steuert, in der das Ziel angegeben ist

Analyse

Sektion 3 – Verständnis

Sektion 3/5

Verständnis: Darstellung der Herausforderungen und Lösungen

Verständnis 1/2
Inwiefern sind Klimaschutzaktivitäten mit Innovationen im Unternehmen verbunden? Wird in der Kommunikation dargestellt, wie und mit welcher Wirkung das Produkt und/oder Dienstleistungen eine nachhaltige Zukunft befördern?

In seiner Kommunikation beschreibt [...] als wesentliches Handlungsfeld. […] soll in Zukunft in die Geschäftsstrategie integriert werden. Im Nachhaltigkeitsbericht 2021 und auf der Corporate Website wird nachvollziehbar dargestellt, wie das Produkt durch zusätzliche Funktionen zu […] beitragen kann. Mit dem [...] bietet [...] Optionen für nachhaltigere […]. Der tatsächliche Impact dieser Funktionen bleibt unklar.

Verständnis 2/2
Werden die Klimaziele und Maßnahmen zum Klimaschutz nachvollziehbar / spezifisch erklärt und Wissen über die Herausforderungen und Lösungen vermittelt? Wie aktivierend ist der Content?

Die Vermittlung der Inhalte auf der Corporate Website und im Nachhaltigkeitsbericht 2021 ist klar, anschaulich und nachvollziehbar strukturiert. Die Infografiken ermöglichen ein schnelleres Begreifen der Inhalte, Verlinkungen sorgen für Transparenz. Die Zitate der Mitarbeiter*innen im Nachhaltigkeitsbericht 2021 schaffen Authentizität. Die Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und teilweise auch deren Wirkung werden erklärt und mit glaubwürdigem Bild- und Videomaterial dokumentiert. Das Content-Format „FAQ“ erhöht das Verständnis der komplexeren Themen zusätzlich. Alle Inhalte sind beschreibend und aufklärend, zunächst wenig aktivierend. Auf Content-Detail-Seiten erfahren Verbraucher*innen allgemeine Informationen zum CO2-Footprint von [...] und – insbesondere auf der Detail-Seite [...] – wie sie diesen mit ihrem eigenen Verhalten zusätzlich beeinflussen können. Welchen Stellenwert die (verschiedenen Elemente) der Klima-Kommunikation in einem Unternehmen haben, wird für Stakholder auch an der Platzierung sichtbar. Auf den Klima-und Nachhaltigkeits-Seiten der Corporate Website ermöglicht eine E-Mail-Adresse die Kontaktaufnahme – ein guter Schritt in Richtung eines Dialogs, der aber visuell und inhaltlich noch wenig attraktiv dargestellt wird.

Infobox

Die Kraft der Kommunikation nutzen

Die Art und Weise, wie Unternehmen über Klimaschutz kommunizieren, entscheidet über die Wahrnehmung von Kompetenz und Glaubwürdigkeit.

Wenn Unternehmen …

  • Menschen gut darüber aufklären, wie sie ihre Auswirkungen auf das Klima reduzieren können,
  • wissenschaftlich fundierte Klimaziele haben,
  • sicherstellen, dass Lieferanten ihre Klimaauswirkungen reduzieren,
  • klimafreundliche Produkte und Technologien auf den Markt bringen,

… ist es wahrscheinlicher, dass man den Unternehmen zutraut, das Richtige im Kampf gegen den Klimawandel zu tun.

Exkurs

Stabil wie eine Pyramide

Was macht die Pyramiden so robust, dass sie heute zu den 10 ältesten Gebäuden der Welt zählen? Was verleiht ihnen ihre magische, zeichenhafte Strahlkraft?

Das Prinzip ist einfach: die über allem erhabene, fast bis in den Himmel ragende Spitze ruht auf einem breiten Fundament. Jede Reihe Steine ruht auf einer breiteren Reihe, die sie trägt. Sie bauen aufeinander auf. Die Strahlkraft erhält die Pyramide dadurch, dass es nur eine Spitze gibt, die über allem steht. Die Flanken des Fundamentes zeigen alle in die gleiche Richtung: nach oben.

Für die Kommunikation lassen sich daraus zwei miteinander verknüpfte Prinzipien ableiten: Erstens, die Kernbotschaft muss stimmen und vollkommen klar und präsent sein. Sie darf nicht im Widerspruch stehen zur Grundlage, auf der sie aufgebaut ist. Zweitens, die Argumente, die sie tragen, müssen von der Kernbotschaft in einer klaren Linie bis zum Fundament führen und anschließend wieder zu ihr zurück. Für die Klimakommunikation gilt also: eine Positionierung als Kernbotschaft, die in direkter Linie mit dem Unternehmenszweck steht und von einem breiten, Gerüst aus belastbaren Argumenten getragen wird.

Das wichtigste zuerst und dann eine gute Argumentationsbasis: das pyramidale Prinzip in der Kommunikation

Analyse

Sektion 4 – Relevanz

Sektion 4/5

Relevanz: Wichtigkeit und Gewichtung

Relevanz 1/3
Wer* kommuniziert im Unternehmen über Klimaschutz? Kurz: Welche Relevanz hat das Thema im Unternehmen?

Sowohl im Vorwort des Nachhaltigkeitsberichts 2021 als auch auf LinkedIn werden Aussagen der Geschäftsführung zum Klimaschutz und zu Maßnahmen kommuniziert. Insbesondere scheint aber die Nachhaltigkeitsabteilung von [...] verantwortlich für die Inhalte zum Klimaschutz auf der Corporate Website zu sein. Redakteur*innen des [...] Magazins greifen Klimaschutz-Themen auf. Themen zum Klimaschutz werden auch auf Social Media ausgespielt. Stimmen von Mitarbeiter*innen erscheinen im Nachhaltigkeitsbericht 2021 in Form von Zitaten. Auf LinkedIn werden vereinzelt Interviews mit der Thematik Nachhaltigkeit/Klimaschutz publiziert.

Relevanz 2/3
Wird ein Engagement für den Klimaschutz über das eigene Unternehmen hinaus kommuniziert? Gibt es z. B. externe Projekte, Kooperationen oder eine Beteiligung in Gremien?

[...] nimmt öffentlichkeitswirksam Teil an den Klimademos von Friday for Future und unterstützte […]. Außerdem engagiert sich [...] im Rahmen der Kampagne […] mit über 400 anderen Unternehmen für mehr Klimaschutz. Die Kooperation mit […] ermöglicht … . Mit dem neuen Statement [...] gibt [...] dem Engagement einen Rahmen in der Kommunikation.

Relevanz 3/3
Spielt das Thema Klimaschutz eine Rolle beim Employer Branding und in der Ansprache von potenziellen Arbeitskräften? Differenziert sich das Unternehmen hier von anderen?

[...] kommuniziert innerbetriebliche Aktivitäten für den Klimaschutz. Das Unternehmen bietet Mitarbeiter*innen [...] Kolleg*innen engagieren sich für Umwelt- und Klimaschutz im […]. [...] bietet Mitarbeiter*innen für Business-Termine in der Stadt die betriebseigene [...] Fahrrad-Flotte und setzt auf biobasierte Produkte am Arbeitsplatz. [...] differenziert sich eindeutig von den Aktivitäten anderer Unternehmen in diesem Bereich. Für die Ansprache neuer Arbeitskräfte wird das Thema Klimaschutz kaum genutzt.

*Welche Unternehmensvertreter sich in welcher Funktion und in welchem Kontext zum Thema Klima äußern, trifft bereits eine Aussage. Ob und wie qualifiziert beispielsweise im CEO-Statement des Geschäftsberichts darauf eingegangen wird, macht deutlich, welchen Stellenwert es hat und kann maßgeblich für die Glaubwürdigkeit sein.

Exkurs

Greifbarkeit

Es gilt gleichermaßen für Hand wie für Kopf: ohne etwas greifen zu können, ist es nicht möglich, mit einer Sache umzugehen, Kraft auf sie auszuüben oder ihr in irgendeiner Weise habhaft zu werden. Sie bleibt uns verschlossen. Ein Sachverhalt, den wir nicht be-greifen, wird uns weder selbst bewegen, noch werden wir ihn mit unseren kognitiven und kreativen Fähigkeiten in irgendeiner Weise verändern können. Er bleibt abstrakt.

Kommunikation kann dann erst richtig wirksam werden, wenn sie Themen greifbar macht. Sie muss eine Sache auch verständlich machen, dies ist aber der zweite Schritt. Das Gegenteil von abstrakt ist laut Definition nun mal konkret. Greifbarkeit bedeutet Zugänglichkeit, und zwar in beiden Richtungen. Sie kann auch an-greifbar machen. Doch wer Vertrauen und Glaubwürdigkeit herstellen will, kann dies nur tun, indem man Menschen Zugang verschafft. Und Menschen auch emotional er-greift. Es muss zünden, in Kopf und Herz.

Scheinbar trivial: Ein Werkzeug, so scharf und mächtig es auch sein mag, bleibt für uns nutzlos, wenn wir es nicht greifen können

Analyse

Sektion 5 – Reichweite

Sektion 5/5

Reichweite: Medienpräsenz und Sichtbarkeit

Reichweite 1/1
Berichten Medien über die Klimaaktivitäten des Unternehmens? Wie sichtbar ist die Klima-Kommunikation für die Öffentlichkeit, z. B. auch im Rahmen von Kampagnen?

[…] bot [...] die Möglichkeit, eine klare Überzeugung in Sachen Klimaschutz zu kommunizieren. Der Tagesspiegel zitiert die Geschäftsleitung in einem Artikel […], in denen sich […] Unternehmen für den […] aussprechen. Den globalen Klimastreik 2020 nutzte [...], für die Kampagne #[...] und zeigte hier, dass sich Unternehmen und Menschen für mehr Klimaschutz aussprechen dürfen – auch wenn diese in Bezug auf das Klima noch nicht alles richtig machen.

Welche Unternehmensvertreter sich in welcher Funktion und in welchem Kontext zum Thema Klima äußern, trifft bereits eine Aussage. Ob und wie qualifiziert beispielsweise im CEO-Statement des Geschäftsberichts darauf eingegangen wird, macht deutlich, welchen Stellenwert es hat und kann maßgeblich für die Glaubwürdigkeit sein.

Exkurs

Hebelwirkung

Die Menschen haben früh gelernt, ihre Muskelkraft mit Werkzeugen zu skalieren. Ein Prinzip sticht jedoch heraus: die Hebelwirkung. Ganz ohne zusätzliche Krafteinwirkung, wie etwa durch maschinelle Antriebe, verleiht sie den Arbeitenden scheinbar zusätzliche Wirkkräfte. Was steckt dahinter und was bedeutet dies für die Klimakommunikation? Es gilt das physikalische Gesetz: Je länger der Hebelarm, desto größer die Wirkung.

Kommunikation, richtig eingesetzt, ist der Hebelarm der Strategie. Wenn Unternehmen und Geschäftsmodelle transformiert werden sollen, müssen Menschen bewegt werden. Starke Kommunikation erzeugt ein Momentum. Per Definition ist ein Momentum ein Zeitraum, in dem Ergebnisse fast mühelos erreicht werden können. Wer Risiken in Chancen verwandeln will, sollte die damit verbundenen Potentiale kommunikativ hebeln. So kann die große Aufgabe der Klimatransition gelingen.

Die Welt bewegen: Mit einem Hebel kann scheinbar Unverrückbares verschoben werden

Potenziale

Analyse

Potenzial-Analyse der Klima-Kommunikation

Stärken und Schwächen entdecken

Das Ergebnis der Analyse ist die Darstellung von Stärken und Schwächen Ihrer Klima-Kommunikation in den 5 untersuchten Bereichen.

Summe von Stärken und Schwächen
Spreizung von Stärken und Schwächen

Schwächen

Stärke

Narrativ

Transparenz

Verständnis

Relevanz

Reichweite

Potenziale für die Klima-Kommunikation

Stärken weiter ausbauen, an Schwächen weiterarbeiten

Die Impact-Effort-Matrix zeigt auf, an welcher Stelle Sie ansetzen sollten, um Potenziale optimal zu nutzen.

High Impact/High Effort

Narrativ

Potenzial: Das Transitions-Narrativ weiter in den Fokus rücken und die Entwicklung des Klimaziels pro-aktiv dokumentieren.

High Impact/Low Effort

Transparenz

Potenzial: Emissions-Daten sind bereits vorhanden und sichtbar (inkl. Scope 3). Eine offene, authentische Kommunikation über den Fortschritt der Emissionsreduktion kann ausgebaut werden.

Medium Impact/Low Effort

Verständnis

Potenzial: Aktivierende und aufklärende Inhalte im Rahmen der Klima-Kommunikation weiter ausbauen, um das Vertrauen in die eigene Klimakompetenz zu steigern.

High Impact/Medium Effort

Relevanz

Potenzial: Die Aktivitäten im Bereich Klimaschutz kommunikativ stärker für das Recruiting einsetzen. Das Geschäftsmodell von [...] ist hier Risiko und Chance zugleich: Wie trägt das Produkt von [...] zu einer nachhaltigen Zukunft bei?

High Impact/High Effort

Reichweite

Potenzial: Wenn reichweitenstarke Medien über die Klimaaktivitäten eines Unternehmens berichten, kann dies starke Effekte für die Glaubwürdigkeit haben. Pressearbeit und Entwickeln von aufmerksamkeitsstarken Kampagnen mit entsprechenden Ressourcen.

High Impact/Low Effort

Wildcard

Potenzial: Gradzahl als KPI und im Narrativ nutzen. [...] arbeitet mit dem XDC Model von right° und kann damit in allen Punkten mehr Glaubwürdigkeit und Greifbarkeit schaffen. Kommunikation in °C schafft Differenzierungsmöglichkeiten und steht in direktem Bezug zum Markenkern, objektive Vergleichbarkeit herzustellen.

coool for you.

Und für Ihre Stakeholder und Kunden.

Als „Kreativagentur für die 1,5° C-Wirtschaft“ ist coool darauf spezialisiert, Kommunikation für Unternehmen zu gestalten, die ihre Unternehmensziele schon heute auf das Pariser Klimaziel und eine nachhaltige Wirtschaft ausrichten oder diesen Schritt jetzt gehen wollen. Dabei unterstützen wir Unternehmen inhaltlich, strategisch, kreativ und operativ. Denn coool versteht die Themen der Klimatransition wie keine andere Agentur und kann sie in glaubwürdige und wirksame Kommunikation übersetzen. So helfen wir Unternehmen dabei, Risiken in Chancen zu verwandeln – bei kongruenter Verknüpfung von Strategie mit Kommunikation & Marketing.

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Wie Potenziale Wirkung entfalten können

Im Ergebnisworkshop vertiefen wir gemeinsam mit Ihnen die vorliegende Analyse und entwickeln wesentliche und konkrete Ansatzpunkte für Ihre Klimapositionierung. Wir schaffen Bezüge zu Ihren Unternehmenszielen, -werten und ihrer Markenpositionierung, sowie Relevanz für Ihre Stakeholder, um diese für Ihre Ziele gewinnen und aktivieren zu können. Interne und externe Kommunikationsstrategien lassen sich so auf einer stabilen und fruchtbaren Grundlage aufbauen.
Falls Sie noch keinen Termin für den Workshop vereinbart haben, bitte sprechen Sie uns an!

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Impressum

Die Ergebnisse dieses Dokuments beruhen auf Informationen, die im Zeitraum vom [...] bis [...] zur Verfügung standen.

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